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64 GESCHICHTE. das Volk zu sammeln, zum Kriege gegen die Philister anzuspornen
und die alten theokratischen Einrichtungen, besonders durch Stif-
tung
von Prophetenschulen, wieder zu kräftigen. Bald aber musste
er dem Wunsche des Volkes nachgeben und einen politisch-militä-
rischen
Anführer einsetzen.

IV. Mit der Krönung Saul’s beginnt die vierte Periode der
israelitischen Geschichte, die glänzende Zeit des ungetheilten
Königthums, die Zeit der Aufrichtung eines israelitischen Staates
(nach gewöhnlicher Rechnung 1075975 v. Chr.). Jedoch vollzog
sich dieser Umschwung nicht ohne innere Kämpfe. Obwohl Saul
mit grosser Tapferkeit die Ammoniter und Philister bekriegte, so
trat er doch bald zu Samuel in ein so gespanntes Verhältniss, dass
letzterer zu dem Entschluss kam, ihn zu verwerfen und einen an-
dern
an seiner Stelle zum König zu salben.

David tritt auf den Schauplatz; als Kriegshauptmann erregte
er bald Saul’s Neid und musste daher in das Gebirge fliehen, wo er
eine Bande Freibeuter um sich sammelte. Mit diesen streifte er
in Juda umher und wartete die Zeit ab, bis Saul von den Philistern
am Berge Gilboa geschlagen wurde und umkam (circa 1055). Aber
auch jetzt noch wurde David nicht allgemeiner König, sondern
nur Fürst von Juda, wahrscheinlich in Abhängigkeit von den Phi-
listern
, denen damals fast ganz Palästina bis zum Jordan tribut-
pflichtig
war. Ueber das nördliche Reich (das spätere Israel)
regierte Isboseth, der Sohn Saul’s, unterstützt von seinem kräftigen
Feldherrn Abner, der ihm das Reich von Machanaim aus zurücker-
obert
hatte. Erst nach langjährigem Streite, nachdem Abner und
Isboseth meuchlings ermordet worden waren, konnte David seine
Herrschaft über alle israelitischen Stämme ausdehnen (um 1048).

Dank David’s Energie kam das Land in seiner Machtstellung
einen bedeutenden Schritt vorwärts, nach aussen und nach innen.
Zuerst freilich musste der Boden Palästina’s wie von neuem er-
kämpft
und von den Fremden gereinigt werden. Die Stadt Jebus
wurde den Jebusitern entrissen; auf dem Berge Zion gründete
David eine Burg, das Centrum der künftigen Hauptstadt Jerusalem;
hierauf befreite er durch die Schlacht im Thale Rephaim das Land
von den Philistern und begann die Kanaʿaniter, welche noch im
Lande wohnten, zu Dienstleistungen zu zwingen. Sodann demü-
thigte
er die alten Feinde des Landes, die Moabiter und Edomiter,
schlug die Syrer, welche den Ammonitern zu Hilfe gekommen
waren, liess Rabba, die Hauptstadt der letzteren, belagern und
nahm sie endlich ein. Nicht nur bis Damascus dehnte er seine
Herrschaft aus, sondern selbst der syrische Fürst von Hamat
wurde ihm tributpflichtig. In die unterworfenen Länder legte er
Besatzungen; das Reich erlangte unter ihm seine grösste Ausdeh-
nung
bis zum Eingang von Hamat im Norden und bis Thiphsach
(Thapsacus) am Euphrat im Nordosten. Diese entfernten Punkte
galten noch später als Idealgrenzen des israelitischen Staates